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Letzte Aktualisierung 01.01.2012 16:46 Uhr

PERU

Unsere Urlaubsreise 2001 führte Ilka und mich erstmals nach Südamerika. Am 06. September startete unser Flieger abends von Berlin-Tegel zu einer 28-stündigen Reise von Deutschland nach Peru. Nach Zwischenstops in Madrid und Santiago de Chile landeten wir am 07. September nachmittags ziemlich müde in Lima.

Mit dem Bus ging es dann für 6 US$ pro Person vom Flughafen zum Hotel Palace im Stadtteil Miraflores. Unterwegs kamen bei uns leichte Zweifel auf, ob wir überhaupt in die richtige Richtung fuhren, da man rund um den Flughafen sowie am Stadtrand von Lima eine ziemlich heruntergekommene Gegend vorfindet. Das Stadtbild ändert sich aber deutlich, je näher man dem Stadtzentrum kommt. Der Straßenverkehr in Lima ist am Anfang recht gewöhnungsbedüftig. Verkehrsregeln sind bestenfalls grobe Richtlinien und am Wichtigsten ist der offensive Einsatz der Hupe.

In Lima ist vor allem die Plaza de Armas mit der Kathedrale und den Häusern im spanischen Kolonialstil sehenswert. Dort befindet sich auch der Präsidentenpalast, der auf den Grundmauern von Pizzaros Residenz errichtet wurde. Ebenfalls zum Pflichtprogramm in Lima gehört das Museo de Oro (Goldmuseum). In diesem Museum sind eine Unmenge von Exponaten aus der präkolumbianischen Zeit, von goldenen Kronen und Brustketten über Zeremonienmesser bis hin zu Mumien der Inka, ausgestellt. Leider ist die Gestaltung der Ausstellung sehr unübersichtlich und an den vollgestopften Vitrinen fehlt jede Erklärung.

Für unsere weitere Reise beauftragten wir in Lima die Reiseagentur Inka Wasi mit der Reservierung von Übernachtungen, Ausflügen zu den Sehenswürdigkeiten sowie den Bus- und Zugfahrten.

Am 10. September fuhren wir mit dem Bus in Richtung Süden nach Pisco. Von dort unternahmen wir am nächsten Tag einen Motorbootausflug zu den Islas Ballestas, wo wir Seelöwen, verschiedene Vögel und Humboldt-Pinguine anschauten. Nachmittags ging es noch in die Paracas-Wüste. Paracas ist Quechua und heißt soviel wie Sandregen. Dort konnten wir an einer Lagune Flamingos beobachten, in einer Saline Salzkristalle sammeln und zum Schluß in einem Fischerdorf fangfrischen Fisch genießen.

Am Abend sollte es eigentlich nach Nazca weitergehen. Kurz nach der Abfahrt in Pisco wurde uns aber im Bus mitgeteilt, dass dieser nur bis Ica fährt. Später stellte sich heraus, dass in der Region um Nazca eine Revolte der dort lebenden Bevölkerung im Gange war und die Panamericana besetzt wurde. Eine Weiterfahrt war für die Busgesellschaft damit in absehbarer Zeit nicht möglich.

In Ica angekommen, mußten wir erstmal ein Hotel organisieren, was uns mit dem etwas heruntergekommenen, aber dafür preiswerten "El Presidente" auch gelang. Durch unseren unfreiwilligen Stop in Ica hatten wir die Möglichkeit, die Oase Huacachina zu besichtigen. Diese liegt in einer Sandwüste nahe der Stadt.

Am Abend erfuhren wir durch Zufall, dass am nächsten Morgen wieder Busse nach Süden fahren sollten. Wir kauften uns natürlich sofort neue Fahrkarten in der Hoffnung, doch noch über die Nazca-Linien fliegen zu können.

Als wir am nächsten Tag auf dem Flugfeld in Nazca ankamen, warteten bereits viele andere Reisende auf ihren Rundflug, da wegen der zwischenzeitlich beendeten Revolte in den letzten Tagen keine Flüge stattgefunden hatten. Unser Starttermin verschob sich immer weiter nach hinten, so dass die Gefahr bestand, unseren Bus nach Cuzco zu verpassen. Da wir bereits zwei Tage verloren hatten, wollten wir dieses Risiko nicht eingehen. Trotz der Versicherung seitens der Fluggesellschaft, dass der Bus nach Cuzco auf uns warten würde, verzichteten wir auf den Rundflug. Leider stellte sich später heraus, dass der Bus tatsächlich gewartet hätte.

Von Nazca nach Cuzco sollte die Fahrt mit dem Bus eigentlich 400 km quer durch die Anden führen. Durch das schwere Erdbeben im Juni 2001 in dieser Region war die Paßstraße allerdings gesperrt. Die "Umleitung" von 900 km führte über Arequipa und Juliaca am Titicacasee. Da wir in der ersten Reisewoche regelrecht vom Pech verfolgt wurden, verloren wir auf dieser Fahrt durch einen Erdrutsch einen weiteren Tag. Unsere Reisezeit von Nazca nach Cuzco betrug damit insgesamt 46 Stunden.

Am nächsten Tag erkundeten wir Cuzco. Die Stadt (3.500 m) war bis zu Ihrer Eroberung durch die Spanier 1533 die Hauptstadt des Inkareiches. Die rund um die Plaza de Armas stehenden Gebäude, wie die Kathedrale (Eintritt 10 US$) oder die Jesuitenkirche La Compania, wurden direkt auf die Grundmauern der alten Inkapaläste gebaut.

Auch die Umgebung von Cuzco ist sehenswert. Empfehlenswert sind Ausflüge ins" heilige Tal der Inka" und zum großen Markt in Pisaq (nur Sonntags).

Von Cuzco aus reisten wir mit dem Zug durch das Tal des Rio Urubamba nach Aguas Calientes, das zu Füßen der Inkafestung Machu Picchu liegt. Nach Machu Picchu selbst gelangten wir mit einem Shuttlebus. Die atemberaubenste Anreise ist jedoch der knapp 40 km lange Inka Trail. Diese Wanderung dauert 4 Tage und kann in Cuzco bei diversen Veranstaltern gebucht werden. Leider mußten wir aus Zeitgründen darauf verzichten.

Die Ruinen von Machu Picchu befinden sich auf einer Höhe ca. 2.500 m. Die terrassenförmige Festungsanlage wurde erst 1911 wiederentdeckt. Heute pilgern täglich Hunderte Touristen zu den Ruinen von Machu Picchu. Führungen werden reichlich angeboten, es ist jedoch besser die Erkundung auf eigene Faust vorzunehmen, da man dann den Touristen-Strömen ausweichen kann.

In Aguas Calientes übernachteten wir in einem der zahlreichen Hotels. Nicht vergessen sollte man die Badehose, da es im Ort - wie der Name schon sagt - Thermalquellen gibt. Nachmittags fährt dann der Zug zurück nach Cuzco.

Von Cuzco ging es mit dem Zug weiter nach Puno am Titicacasee. Die Fahrt dauerte ca. 10 Stunden und führt quer durch das Andenhochland.

Von Puno aus unternahmen wir einen Bootsausflug auf dem Titicacasee zu den schwimmenden Inseln. Diese bestehen komplett aus Schilf und wurden vom Volk der Uros angelegt. Heute werden diese Inseln nur noch für den Tourismus genutzt. Nach einer kurzen Rundfahrt mit den traditionellen Schilfbooten ging es dann weiter zur Isla Taquile.

Von Puno nach Arequipa fuhren wir wieder mit dem Zug. Fast hätten wir den nur alle zwei bis drei Tage fahrenden Zug verpasst, da die von der Reiseagentur für uns gekauften Fahrkarten nicht da waren. Schließlich fuhr der Zug zunächst ohne uns ab. Zum Glück kamen unsere Fahrkarten dann doch noch, so daß wir mit einem klapprigen VW-Bus der Reiseagentur dem Zug in einer wilden Hatz über eine Paßstraße hinterherfuhren. In Juliaca hatten wir den Zug dann überholt und konnten noch zusteigen.

Arequipa ist nach Lima die zweitgrößte Stadt in Peru. Sie liegt unterhalb der Vulkane Misti und Chachani (6079 m). Bei dem schweren Erdbeben im Juni wurde die Kathedrale an der Plaza de Armas stark beschädigt und konnte nicht besichtigt werden.

Von Arequipa aus unternahmen wir einen 2-Tages Ausflug zum Colca Canon, dem größten und tiefsten Canon der Welt. Der Weg dahin führte über den Mirador de los Andes bei dem Ort Chivay in 4.800 m Höhe. Damit hatten wir den höchsten Punkt unserer Reise erreicht. Absoluter Höhepunkt am 2. Tag war die Fahrt zum Cruz del Condor. Dort konnten wir ca. 15 Kondore aus nächster Nähe beobachten, wie sie sich von ihren Nistplätzen im Colca Canon im Aufwind in die Höhe schraubten.

Von Arequipa flogen wir zurück nach Lima. Von dort ging es dann via Santiago de Chile und Madrid zurück nach Deutschland. Nach 26 Stunden Reiszeit trafen wir am 29.09.2001 mittags auf dem Flughafen Berlin Tegel ein.