1 | 2 | 3
14. Tag (24.09.2005)
Es gab 2 Möglichkeiten, zum Dinosaur Provincial Park zu gelangen. Erstens entsprechend unserer groben ADAC-Straßenkarte oder zweitens nach der Beschreibung des Typen aus der Touristeninfo über kleinere Straßen. Die zweite Strecke war außerdem noch deutlich kürzer, weshalb wir diese einschlugen. Irgendwann gab es dann keine Hinweisschilder zum Park mehr, aber glücklicherweise jemanden, den man fragen konnte. Mittlerweile waren wir nämlich schon ganz schön lange auf Schotterpisten unterwegs und gar nicht mehr sicher, ob es noch der richtige Weg war. Die Ausschilderung zum Park war vorhanden, allerdings nur in der Gegenrichtung, d.h. wenn wir die ADAC-Strecke genommen hätten, wäre es einfacher gewesen. Kilometermäßig haben wir am Ende auch nichts eingespart. Egal, wir waren endlich im Park angekommen und wurden auf Hinweisschildern erstmal vor Klapperschlangen und schwarzen Witwen gewarnt.
Der Campingplatz war mit einer Kasse des Vertrauens ausgerüstet und nur in bar bezahlbar. Aber das konnte auch bis zum nächsten Tag warten. Wir reservierten uns erstmal ein schönes Plätzchen und wollten dann eigentlich die geführte Tour durch den abgesperrten Teil des Parks mitmachen. Leider war sie für diesen Tag schon ausgebucht. Also starteten wir zu einer Wanderung durch den freigegebenen Teil, die auch schon an Fossilienfundstellen vorbeiführte. Nach unserer Rückkehr waren auch Dusche und WC's wieder geöffnet, so dass man das Plumpsklo direkt auf dem Zeltplatz meiden konnte. Bei herrlichem Sonnenschein warfen wir den Grill zum letzten Mal für diesen Urlaub an. Unser Nachbar Jack aus Edmonton, Alberta, wollte nicht so recht glauben, dass man über Holz grillen kann und warb hartnäckig, seinen Gasgrill zu nutzen. Dieses Angebot haben wir allerdings abgelehnt. Außerdem war er der Meinung, sein Holz sei das beste überhaupt. So taten wir ihm den Gefallen und verkogelten auch ein paar seiner Scheite.
15. Tag (25.09.2005)
Da unsere Tour durch den Park erst 14 Uhr begann, konnten wir den Vormittag in der Sonne genießen. Kurz hinter der Absperrung bekamen wir dann die Entstehung der Badlands erklärt. Beim dritten Stop mussten wir einen Finger heben und schwören, dass wir Fossilien nur mit diesem Finger berühren werden und uns auch nicht zusammentun, um ein Fossil aufzuheben und wegzutragen. Danach durften wir dann Fossilien suchen und die lagen dort wirklich zuhauf herum. Aber eben nur, solange nicht jeder Tourist eins wegschleppt – deshalb der Schwur vorher. Weiter ging es zum vollständigen Skelett eines Entenschnabel-Sauriers. Zum Schluss sahen wir noch Fred, das Kamel. Dieser Hoodoo hat die Form eines Kamels und war Titelbild der Bewerbungsmappe des Parks zum Weltnaturerbe im Jahr 1977. Die Unesco tagte damals in Luxor, Ägypten.
Nach der Parktour fuhren wir zurück nach Calgary, wo wir auf einem Campingplatz direkt am Highway übernachteten. Dieser wurde von einer ehemaligen Deutschen betrieben, so dass wir uns in unserer Muttersprache verständigen konnten.
16. Tag (26.09.2005)
Früh hieß es erstmal Taschen packen und Wohnmobil innen putzen. Vor der Rückgabe fuhren wir noch an eine Wohnmobil-Waschstraße, in der wir es von Hand mit Schlauch und Schrubber auch von außen reinigten. Die Übergabe wurde in 20 min unkompliziert erledigt. Mit einem Taxi ging es zum Comfort Inn im Motel Village. Dessen Lage war optimal, um in die Innenstadt zu gelangen und die Ausstattung mehr als ausreichend (z.B. kostenloser Internetzugang per WLAN). Wir besuchten als erstes den Calgary Tower. Ist schon ein komisches Gefühl, wenn man 180 m über dem Boden auf einer Aussichtsplattform aus Glas steht. Manche sind auf allen vieren an den Rand der Plattform gekrochen. Bei dem schönen Herbstwetter schlenderten wir noch durch den Prince´S-Island-Park, bevor wir zum Hotel zurückfuhren.
An der Rezeption ließen wir uns ein Restaurant empfehlen. Nick's Steakhouse erwies sich wirklich als guter Tip.
17. Tag (27.09.2005)
Das Hotelfrühstück war nicht besonders. Es bestand eigentlich nur aus Cornflakes, Muffins und Äpfeln. Aber man kann nicht alles haben. Unser erster Besuch galt heute dem Glenbow-Museum, wo die Geschichte der Indianer und der weißen Einwanderer dargestellt ist.
Danach fuhren wir zum Saddledome, dem Eissportstadion von Calgary. Alle Türen standen offen, also gingen wir rein und setzten uns hin. Wir hatten gerade ein paar Fotos gemacht, als hinter uns die Security auftauchte und wissen wollte, was wir hier so trieben. Sie baten uns lediglich, die Kamera wegzupacken. Keine 2 Minuten später kamen sie zu viert und wollten wissen, wie wir überhaupt hier hereingekommen wären. Da wir keine Karte hatten für das Spiel am Abend, wurden wir gebeten, die Halle zu verlassen. Gleich nebenan befindet sich das Stampede-Gelände. Die Stampede in Calgary ist das bedeutendste Rodeo und findet jedes Jahr im Juli statt. Im September bekamen wir lediglich ein paar Traber zu Gesicht, die dort ihre Trainingsrunden drehten.
18. Tag (28.09.2005)
Kurz vor Abreise musste natürlich noch der Swimmingpool des Hotels samt Rutsche getestet werden. Danach brachen wir auf zum Fort Calgary, dem Ursprung der Stadt. Kann man sich schenken. Das sind 2 Holzbaracken mit einem Zaun drum herum. Zu Fuß ist man relativ flott zurück in Downtown. Wir wollten natürlich noch die Devonian Gardens sehen, eine Art botanischer Garten im 4. Stock eines Bürokomplexes. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen. Wenn man dann keine Lust auf Grünes mehr hat, geht man einfach durch die Tür und steht wieder mitten in einer Einkaufspassage.
Abends kehrten wir noch mal bei Nick im Steakhouse ein, denn es sollte dort 24 oz Steaks geben, welches dann auch locker verputzt wurde.
19. Tag (29.09.2005)
Das Einzige, was wir noch nicht besichtigt hatten, war der Zoo von Calgary. Da wir erst 15 Uhr auf dem Flughafen sein mussten, hatten wir vormittags reichlich Zeit dazu – dachten wir! Der Calgary-Zoo ist ca. 4x so groß wie der Dresdner und wir hatten ganz schön zu tun, wenigstens in jede Sektion mal einen Blick zu werfen. Zunächst gab es im Canadian-Wildlife-Part die einheimischen Tiere zu beobachten. Zum ersten Mal begegneten wir dort einem Grizzly und waren recht froh, dass uns das in freier Wildbahn erspart geblieben ist. Im Afrika-Gelände gab es Giraffen, Löwen und Nilpferde und bei Eurasien Elefanten, Affen und vieles mehr zu sehen. Die letzte Abteilung gehörte den Dinosauriern. Durch diese sind wir aber nur noch durchgeflitzt.
Auf dem Flughafen gab es Probleme mit der Maschine, so dass wir mit 2-stündiger Verspätung abflogen und natürlich unseren Anschlussflug in Frankfurt verpassten. Insgesamt waren wir dann ca. 4 Stunden später zurück als geplant, aber glücklich, am Freitagnachmittag doch noch einen Flug ergattert zu haben.
zurück zur Seite 1
|