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10. Tag (08.12.2003)
Nach fast 30 °C in Santiago empfing uns Puerto Montt in der Seenregion mit 10 °C an diesem Morgen grau und kalt. Zum Glück konnten wir gleich in unser Zimmer im Hotel Colina, wo wir etwas Schlaf nachholten. Das Zimmer war zwar klein, aber wir hatten einen phänomenalen Blick über die Bucht.
Bei der nachmittäglichen Stadtbesichtigung stellten wir fest, dass wegen eines Feiertages fast alle Läden geschlossen hatten. Im Busterminal konnten wir aber doch noch einen Ausflug für den nächsten Tag buchen und die Stände der fliegenden Händler Richtung Hafen Angelmó waren auch geöffnet.
Abends ging die Sucherei nach einem Restaurant in Hotelnähe wieder los. Wir landeten letztendlich im ‚Balzac', einer Empfehlung aus dem Lonely Planet. War ganz o.k., aber nicht wirklich etwas Besonderes.
11. Tag (09.12.2003)
Der Ausflug nach Puyehue und dem Lago Llanquihue begann mäßig, aber dann gab es ein uriges Mittagessen im La Chacrita. Am Nachbartisch wurde gerade eine Fleischplatte serviert, die bei uns leicht für 10...12 Leute gelangt hätte. Natürlich gab es dazu auch noch Vorspeise, Salat, Kartoffeln und Zwiebeln. Ob die 3 Erwachsenen und der Junge alles geschafft haben, wissen wir nicht, aber wir nehmen es an.
Im Thermalbad von Puyehue konnten wir uns vom eigenen Essen erholen. Glücklicherweise hatten wir den Indoor-Pool gewählt. Außen war es zwar viel billiger, aber der Himmel öffnete seine Schleusen und es schüttete wie aus Eimern. Begleitet wurde das Ganze von Hagelschauern.
Auf der Rückfahrt hielten wir an einem normalen Wohnhaus und wurden in der guten Stube zum La Once empfangen. Dabei handelt es sich um ein Abendbrot mit Kaffee und Kuchen. Kuchen heißt in dieser Region ‚kuchenes', dank der hier hauptsächlich niedergelassenen deutschen Aussiedler.
12.Tag (10.12.2003)
Heute war mal wieder Ruhetag – ausschlafen, faulenzen und Busfahrt nach Punta Arenas buchen.
Weil es auf dem Weg zum Hafen wieder anfing zu regnen, kehrten wir im Las Brisas ein. Die Kneipe war zwar schmierig, aber Lachs und Ceviche lecker. Wir bestellten nun bloß noch einen Teller und 2x Besteck und wurden trotzdem satt.
13. Tag (11.12.2003)
Die Mitreisenden auf dem heutigen Ausflug nach Petrohue waren allesamt Chilenen + 1 Brasilianer. Der Start zog sich etwas, u.a. weil wir in Puerto Varas auf einen Chilenen warten mussten, der nicht die Stadt besichtigt, sondern die Zeit für's Casino genutzt hatte. Eine Glückssträhne darf man eben nicht unterbrechen – claro!
Beim Mittagessen, das wieder bei Leuten in der Stube serviert wurde, lockerte die Gesellschaft dann auf. Danach machten wir einen kurzen Abstecher zur „Laguna verde“. Diese wird aus dem Lago Llanquihue gespeist und ist aufgrund von Mikroalgen grün. Zur Bootsfahrt über den Lago Todos los Santos hörte der Regen mal auf. Dann stoppten wir noch an den Saltos Petrohue. Normalerweise hat man über die Wasserfälle einen wunderbaren Blick auf den Vulkan Osorno, aber wie vorgestern hüllte er seine Spitze in Wolken.
14. Tag (12.12.2003)
Antritt unserer 30-stündigen Busfahrt nach Punta Arenas. An der chilenisch-argentinischen Grenze trafen wir 2 Chilenen vom gestrigen Ausflug wieder. Sie waren auf dem Weg nach San Carlos de Bariloche in Argentinien. Dort fuhren wir auch vorbei. Traumhaft schöne Landschaft, die etwas an die Schweiz erinnerte.
15.Tag (13.12.2003)
Bus fahren, Bus fahren, Bus fahren – um 16 Uhr waren wir endlich am Ziel in Punta Arenas und es regnete – logisch! Unsere reservierte Unterkunft erwies sich als Ferienlager, aber egal, für eine Nacht würde es gehen.
Dann kam die Sonne raus und versöhnte mit dem ansonsten miserablen Tag. Krönung war ja das Mittagessen gewesen, bei dem wir gekochten Schafmagen vorgesetzt bekamen. Auch wenn man nur das Gemüse gegessen hatte, roch man danach genauso eklig aus dem Mund wie der gesamte Teller.
16.Tag (14.12.2003)
Heute war 3. Advent und Bergfest unserer Reise. Mittags kamen wir in Puerto Natales an. Unsere Wirtin Anna holte uns am Bus ab, obwohl das Hostal La Cumbre nur 100 Meter von der Bushaltestelle entfernt war. Sie wurde im Reiseführer bereits als sehr dynamisch beschrieben, aber die Realität war noch besser.
Ausgestattet mit Anna's Tips erkundeten wir am Nachmittag die Ortschaft, buchten eine Gletschertour und probierten Königskrabbe im Concepto Indigo, dem besten Restaurant im Ort.
17. Tag (15.12.2003)
Um 8 Uhr legten wir ab Richtung Fjord Ultima Esperanza und den Gletschern Balmaceda und Serrano. Auf der Fahrt sahen wir Kormorane, Seelöwen, Wasserfälle und natürlich Gletscher. Zum Serrano-Gletscher führte ein schöner Weg durch Wald. Nach der Rückkehr auf das Schiff gab es Pisco auf 1.000-jährigem Gletschereis. Dann ging es noch mal an den Fuß des Balmaceda-Gletschers. Auch dieser hat sich in den letzten Jahren zurückgezogen.
18. Tag (16.12.2003)
Der Ausflug in den Nationalpark Torres del Paine begann mit einer Stunde Verspätung, weil unser Tourguide verschlafen hatte.
Als erstes führte er uns zur Mylodon-Höhle. Am Eingang steht noch eine Nachbildung des Riesenfaultiers. Das Originalfell kann im Britischen Museum in London besichtigt werden. Gefunden wurde es allerdings von einem Deutschen, dem Kapitän Eberhardt. Er löste damit einen Expeditionsboom aus, aber ohne weitere Erfolge.
Dann näherten wir uns den Torres und konnten diese im Laufe des Tages aus allen Richtungen betrachten. Zunächst von der Laguna Arnarga aus, dann mit Wasserfall im Rio Pehoe (Zusatztour als Entschädigung für die Verspätung), weiter ging's zum Wasserfall Salto Grande und dem Lago Pehoe. Dort konnten wir auf dem Zeltplatz am See ein Picknick einnehmen.
Den Tag rundete eine Wanderung entlang des Gletschersees des Grey-Gletschers ab. Bis zum Aussichtspunkt gingen wir mit dem Wind. Dafür war die Rücktour umso beschwerlicher, weil man sich die ganze Zeit gegen den Wind stemmen musste. Um 21 Uhr waren wir dann zurück in Puerto Natales, was aber nicht weiter auffiel, weil es noch taghell war. So richtig finster wurde es hier überhaupt nicht.
19. Tag (17.12.2003)
Am Morgen starteten wir, ausgestattet mit vielen guten Wünschen von Anna, zurück nach Punta Arenas. Wir hatten uns mittlerweile entschieden, doch bis Ushuaia zu reisen. Die Organisation gestaltete sich aber nun problematisch, da der Bus für Donnerstag voll und die Rückfahrt am Montag nur in Argentinien buchbar war. Wir mussten aber unbedingt Montagmittag wieder in Punta Arenas sein, um den Flieger nach Santiago nicht zu verpassen. Im Freitag-Bus nach Rio Grande reservierten wir erstmal 2 Plätze. In Rio Grande sollte es irgendwie einen Anschluss nach Ushuaia geben, aber Genaueres war nicht in Erfahrung zu bringen. Um nicht zuviel Zeit zu verlieren, buchten wir für Montag einen Flug mit aerovías DAP von Ushuaia nach Punta Arenas. Außerdem verlegten wir unseren Flug nach Santiago noch um 4 Stunden nach hinten.
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