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Letzte Aktualisierung 03.01.2010 14:57 Uhr

ARGENTINIEN - TEIL 2

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8. Tag (07.11.2004)

Der Mann unserer Wirtin fuhr uns an diesem Sonntagmorgen zum Flughafen. In Buenos Aires hatten wir 6 Stunden Zeit bis zu unserem Weiterflug nach Mendoza. Wir malten uns schon aus, wo wir diese verbringen wollten, doch es sollte alles ganz anders kommen.

Der Check-in verlief noch normal, aber dann ging es irgendwie nicht weiter. Es hieß, ein Fenster unseres Flugzeuges sei kaputt und müsste erst repariert werden. Als Entschädigung erhielten wir einen Gutschein von Southern Winds fürs Flughafenrestaurant. Damit war es aber nicht getan. Kurz vor 16 Uhr war eine neue Maschine eingetroffen, in die wir einstiegen und zur Startbahn rollten. Gestartet sind wir aber nicht, sondern fuhren zum Terminal zurück. Alle mussten wieder aussteigen. Jetzt war irgendwas mit dem Drucksystem des Flugzeugs nicht in Ordnung. Die Argentinier fingen im Terminal ein höllisches Theater an, weil am Check-in die Passagiere der Nachmittagsmaschine nach Buenos Aires abgefertigt wurden und wir nicht deren Flugzeug bekommen, sondern warten sollten. Der Tumult dauerte ca. 45 Minuten, in denen der Check-in erstmal unterbrochen war. Gegen 17 Uhr durften wir in unsere Ersatzmaschine mit den inzwischen behobenen Druckproblemen einsteigen und hoben tatsächlich ab in Richtung Hauptstadt. Unser Anschluss nach Mendoza war natürlich weg, aber Southern Winds spendierte uns ein Zimmer im Hotel ‚Mayflower' im Stadtteil Recoleta, erstattete die Kosten für ein Abendessen und buchte uns 2 Plätze in der ersten Maschine am nächsten Morgen nach Mendoza.

9. Tag (08.11.2004)

Frühes Aufstehen war angesagt, denn 6.50 Uhr war schon Boarding in unsere Ersatzmaschine nach Mendoza. Irgendwie steckte die Abenteuerlust in uns, denn wir beschlossen, mit dem Bus statt einem Taxi vom Flughafen zum Hotel ‚Pacifico' zu gelangen. Nun ist Mendoza keine Kleinstadt und Haltestellen sind weder beschildert noch werden sie im Bus angesagt, aber irgendwie sind wir an der richtigen Ecke aus dem Bus gesprungen. Von dort war es nur noch ein kurzer Fußmarsch bis ins Hotel. Obwohl wir sehr früh da ankamen, erhielten wir ohne Murren ein Zimmer.

Das Stadtzentrum von Mendoza kann man gut zu Fuß erkunden, womit wir den Nachmittag verbrachten. Im Busbahnhof kauften wir unsere Fahrkarten nach San Carlos de Bariloche und in einem Reisebüro buchten wir für den nächsten Tag einen Ausflug in die Anden zum Aconcagua.

10. Tag (09.11.2004)

Gleich zu Beginn der Tour wurde uns mitgeteilt, dass die alte Passstrasse nach Chile aufgrund von Eis und Schnee noch nicht zugänglich war. Um den ganzen Tag zu füllen, wurden jetzt auch Stellen besucht, die ein paar Wochen später bestimmt links liegengelassen werden würden.

Es ging los mit einem ausgedehnten Stopp an einer kleinen Steinbrücke, über die schon General San Martin mit seinen Mannen geritten sein soll. Dann hielten wir im Skigebiet Penitentes, das jetzt im Frühling natürlich ohne Schnee und menschenleer war. Mit dem Sessellift begaben wir uns zum Kamm und konnten schöne Ausblicke auf die umliegenden Andengipfel genießen.

Nächster Punkt auf dem Ausflugsplan war Puente del Inca. Dort kletterten wir im alten eingestürzten Thermalbad herum, lauschten der Entstehungsgeschichte der Natursteinbrücke, die mit den Inkas nichts zu tun hat und besichtigten eine kleine Kirche, in der man sich kurzzeitig vorm scharfen Wind schützen konnte. Kurz nach Puente del Inca, dem Basislager für Aconcagua-Besteigungen, konnte man den Gipfel des Berges sehen. Näher als auf diese ca. 50 km kam man heute an den höchsten Berg Südamerikas nicht heran.

Letzte Station war Las Cuevas, wo man noch eine heiße Schokolade trinken konnte. Normalerweise startet man von hier zur Christus-Statue auf dem Grenzpass, aber für uns war hier der Umkehrpunkt. Es ging dann nahezu die gleiche Strecke nach Mendoza zurück, auf der wir gekommen waren.

11. Tag (10.11.2004)

Unser Bus nach Bariloche startete erst 20 Uhr, so dass wir noch den ganzen Tag in Mendoza zur Verfügung hatten. Allerdings hatte das Wetter umgeschlagen und die Sonne sich hinter Regenwolken verkrochen. Deshalb nahmen wir vom Besuch einer der Bodegas in der Nähe Abstand. Es mussten ja schließlich auch mal Karten geschrieben, ein Buch gelesen oder ausgiebig ferngesehen werden.

Auf dem Busbahnhof konnten wir beweisen, dass wir alle Hinweise zu Trickbetrügereien im Reiseführer gut verinnerlicht hatten. Wenn man also allein mit 4 Rucksäcken und diversen Beuteln irgendwo herumsteht, sollte man diese nicht aus den Augen lassen. Auch nicht, um jemandem einen 10 Peso-Schein aufzuheben, der diesem aus der Tasche gefallen ist. Sonst bekommt man unter Umständen nicht mit, dass sich in der Zwischenzeit ein Komplize einen der Rucksäcke schnappt, um damit zu verschwinden. Wurde alles rechtzeitig bemerkt und der Chip mit den Bildern der ersten Urlaubswoche sowie der Dynamo-Schal waren gerettet.

Der Bus der Gesellschaft Andesmar war komfortabel, der Service an Bord hervorragend und ausreichend Videofilme im Angebot.

12. Tag (11.11.2004)

Früh gegen 6 Uhr stoppten wir in Neuquen. Alle stiegen aus, um sich die Füße zu vertreten. Dann meinte der Steward plötzlich, wir sollten mal alle kurz draußen warten, die Bustüren schlossen sich und der Bus fuhr davon. Wir machten uns keine Gedanken weiter, denn sicherlich wollte er nur tanken. Als er aber nach einer ¾ Stunde noch immer nicht in Sicht war, wurde uns langsam mulmig. Natürlich waren die kleinen Rucksäcke mit Geld und Papieren im Bus. In der Jackentasche fand sich noch etwas Kleingeld, dass für 20 min Internet gereicht hätte. Jetzt spielten wir in Gedanken schon mal diverse Szenarien durch, was wir unternehmen, falls der Bus nicht wiederkommt. Dabei gingen weitere 20 Minuten ins Land. Allerdings war die Sorge unnütz, denn nach über einer Stunde Abwesenheit tauchte unser Bus wieder am Bahnhof auf und die Reise ging weiter.

Am Nachmittag erreichten wir San Carlos de Bariloche. Im Hotel ‚Tirol' erhielten wir ein Zimmer mit Blick auf den Nahuel-Huapi-See. Beim Überschlagen der verbleibenden Zeit hatten wir festgestellt, dass wir eine Strecke zusätzlich per Flugzeug statt Bus zurücklegen mussten, um alle unsere Ziele zu erreichen. Also steuerten wir als erstes das Southern-Winds Büro in Bariloche an. Fehlanzeige. Aber es blieben ja noch Aerolineas Argentinas sowie TAN, LAPA und LADE. TAN gab es schon gar nicht mehr, LADE kannte sich in den eigenen Flugplänen nicht so richtig aus und bei Aerolineas Argentinas war alles ausgebucht, aber wir sollten immer mal wieder nachfragen. So buchten wir für den nächsten Tag erstmal einen Ausflug zum Berg mit einem schwarzen Gletscher, dem Cerro Tronador im Nationalpark Nahuel Huapi. Ansonsten schnupperten wir in den vielen Schokolade-Läden und suchten ein geeignetes Restaurant für den Abend, wo es mal wieder ein ordentliches Steak geben sollte.

13. Tag (12.11.2004)

Nach dem Frühstück ging es mit einem Kleinbus los in den Nationalpark Nahuel Huapi. Wir bekamen erstmal wieder Beifall, als wir erzählten, dass wir aus Deutschland kommen. Die bunt zusammengewürfelte Truppe bestand leider überwiegend aus älteren Leuten. Dementsprechend war auch das Tempo. Außerdem hatten wir mal wieder Regenwetter erwischt, wie bereits ein Jahr vorher auf der chilenischen Seite dieses Gebietes. Aber der Schönheit der Natur in diesem Landstrich tat das fast keinen Abbruch.

Beim ersten Stopp konnten wir an einem Kiosk frühstücken und Forellen im Fluss beobachten. An der Herzinsel wurde nur kurz fotografiert. Beim schwarzen Gletscher fing es wieder an zu regnen, was das Fotografieren erschwerte. Schwarz war der Gletscher wegen der Vulkanasche, die sich im Eis abgelagert hatte. Den Abschluss der Tour bildete eine Wanderung zum Wasserfall. Jetzt hatte strömender Regen eingesetzt. Wegen der Rentner mussten wir am Bus noch auf die Rückfahrt warten. Dazu stellten wir uns unter und lernten ein Pärchen aus Cordoba kennen. Nach Austausch von Email-Adressen ging es dann zurück nach Bariloche.

 

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