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Letzte Aktualisierung 01.01.2012 16:40 Uhr

ARGENTINIEN - TEIL 1

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1. Tag (31.10.2004)

Um 6.30 Uhr früh starteten wir zum Flughafen Berlin-Tegel. Mit IBERIA flogen wir zunächst nach Madrid. An Bord stellten wir dann fest, dass IBERIA in der economy class auf innereuropäischen Strecken Essen und Getränke nur noch gegen Bezahlung anbietet. Die geforderten Preise waren dazu noch maßlos überteuert.

Die Zeit zum Umsteigen in Madrid war zwar recht knapp bemessen, aber ausreichend. Mit einem Airbus A340-600, der knapp 3 Jahre auf dem Buckel hatte, ging es weiter nach Buenos Aires. Der 12- Stunden-Flug ging trotz mäßigen Essens und langweiligen Unterhaltungsprogramms recht schnell vorbei. Beim Anflug auf Buenos Aires empfing uns ein Lichtermeer bis zum Horizont.

Eigentlich wollten wir gleich am Flughafen argentinische Pesos am Geldautomaten ziehen, aber die Automaten waren alle außer Betrieb. Da man das Taxi sowieso meist in US$ bezahlen kann, war das nicht so schlimm. Für 17 US$ kamen wir mit rasanter Fahrweise des Taxifahrers bereits nach der Hälfte der im Reiseführer veranschlagten Zeit am im Microcentro gelegenen Hotel "Hyde Park"' an.

Der erste Eindruck vom Hotel war nicht so doll, aber so nach und nach gewöhnte man sich an das recht dunkle und schon etwas abgewohnte Zimmer.

2. Tag (01.11.2004)

Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen war aber ordentlich. Außer Eiern gab es alles, was das Herz begehrt. So gestärkt, gingen wir unsere erste Stadtbesichtigung an. Zunächst liefen wir zum Plaza del Congreso und von dort die ca. 2,5 km lange Avenida de Mayo bis zum Plaza de Mayo mit dem Regierungspalast, der Casa Rosada. Immer wieder wurde unser erster Eindruck bestätigt, dass Buenos Aires zwar auch schön, aber längst nicht so gepflegt wie Santiago de Chile ist. Die Fassade aus besseren Zeiten hatte eben überall Risse.

Nachmittags flanierten wir die Fußgängerzone "Florida" entlang bis zum Parque San Martin. Abends probierten wir noch ein Restaurant um die Ecke aus. War sehr lecker dort, nur die Klimaanlage lief auf Hochtouren, obwohl es draußen gar nicht so warm war. Außer uns schien das aber niemanden zu stören. Unser größter Fehler war aber, dass wir bereits gegen 20 Uhr erschienen. Da denkt normalerweise in Argentinien noch niemand ans Abendbrot. Vor 22 Uhr braucht man eigentlich nicht auszugehen, es sei denn, man möchte das Restaurant für sich allein haben.

3. Tag (02.11.2004)

Heute stand der Stadtteil La Boca auf dem Programm. Mit einem Taxi gelangten wir zum ‚El Caminito', der Straße mit den bunt bemalten Häusern aus Wellblech, Holz und was sonst noch so im Hafen angeschwemmt wurde. Mit dem ursprünglichen Hafenviertel, welches die Wiege des argentinischen Tangos sein soll, hat die Gegend rund um ‚El Caminito' nicht mehr viel zu tun. Alles wurde total kommerzialisiert und auf Touristenabzocke ausgerichtet. Übrig geblieben ist ein Tango-Disneyland.

Zwei Blöcke von ‚El Caminito' entfernt steht die ‚Bombonera, das Stadion der Boca Juniors Buenos Aires. Für 5 US$ pro Nase konnte man die ehemalige Heimstatt von Diego Maradona auf eigene Faust besichtigen. Die steilen Tribünen müssten eigentlich auch Nicht-Fußballfans beeindrucken. Das Derby ‚El Superclassico' gegen River Plate Buenos Aires hatten wir leider verpasst, denn es fand am Abend unserer Ankunft statt. Nach der Stadiontour setzten wir unseren Weg durch La Boca fort an der Feuerwehr vorbei bis zur Puerto Nicolas am Hafen. Von dort fuhren wir per Bus (Nr. 29) zurück zur Plaza de Mayo. In der Kathedrale besichtigten wir noch mal das Mausoleum von General San Martin. Dann spazierten wir ins Hotel, wo wir uns nur mal kurz hinlegen wollten. Aber wir kamen an dem Tag nicht mehr hoch.

4. Tag (03.11.2004)

Für den Vormittag hatten wir einen Ausflug nach Tigre mit Bootsfahrt ins Delta des Rio Paraná gebucht. Zunächst ging es mit 1 Stunde Verspätung los, wodurch die Rückfahrt mit dem Tren de la Costa ausfallen musste. Die Delta-Fahrt war der Lacher schlechthin, weil uns lediglich ein paar Wochenendhäuschen gutbetuchter Porteños (so nennen sich die Einwohner von Buenos Aires) gezeigt wurden. War ungefähr so wie im Spreewald.

Nachmittags vervollständigten wir unsere City-Tour mit dem Obelisken sowie der Oper, dem Teatro Colon. Außerdem fuhren wir mit der Subte, wie die U-Bahn in Buenos Aires heißt. Abends speisten wir im ‚La Estancia', wo es für Fleischfans die obligatorische halbe Kuh und für Nudelfreunde matschige Spaghetti gab. Zu empfehlen ist das ‚La Estancia' nicht, die anderen Grillrestaurants in der Fußgängerzone Lavalle sind qualitativ besser und etwas preiswerter.

5. Tag (04.11.2004)

Am frühen Nachmittag stand unser erster Flug mit Southern Winds nach Puerto Iguazu an. Auf diese Fluggesellschaft waren wir ehrlich gespannt. Im Flieger funktionierte die Belüftung nicht, im Handgepäckfach fehlte die Abdeckung zu den dahinter verlegten Kabeln und Leitungen und die Stewardessen hatten nur einen fahrbaren Klapptisch, um Snacks und Getränke zu verteilen. Diese Maschine war aber eine scheinbar Ausnahme, denn die weiteren von uns genutzten Flugzeuge waren in einem besseren Zustand.

Unsere Unterkunft ‚Recidencial Paquita' in Puerto Iguazu lag genau gegenüber vom Busbahnhof und war für 11 US$ voll in Ordnung. Nach kurzer Verschnaufpause unternahmen wir noch einen kleinen Ausflug zum Dreiländereck "Tres Fronteras" zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay. Abends ließen wir es uns am Buffet munden. Für 18 Pesos pro Person hieß es ‚Tenedor libre' – essen soviel man schafft.

6. Tag (05.11.2004)

Es hatte die halbe Nacht gewittert, so dass wir unsere Fahrt zur argentinischen Seite der Wasserfälle von Iguazu etwas verzögerten. Gegen 10 Uhr brachen wir dann aber doch auf. Der Regenwald machte seinem Namen alle Ehre, denn es goss in Strömen. Darum waren auch fast alle Wege im Nationalpark Iguazu gesperrt. Der Vorteil war, dass relativ wenige Leute unterwegs waren. So kam man an die zugänglichen Wasserfälle nah und fast ungestört heran. Außerdem führte der Fluss Hochwasser, sodass die Wasserfälle noch spektakulärer als sonst waren. Mittags hörte dann der Regen auf und wir konnten einige Fotos bei besserem Licht inklusive Regenbogen wiederholen.

Auf der Rücktour fuhren wir bis zum Dreiländereck "Tres Fronteras", um noch einmal die Aussicht auf die zwei Flüsse Iguazu und Paraná zu genießen. Zur Pension liefen wir zurück und legten in einer Bierbar noch einen Zwischenstopp ein, um ein paar Quilmes zu trinken. Dann holten wir aus unserem Zimmer noch den Reiseführer, um diverse Unterkünfte in Mendoza, unserer nächsten Station, anrufen zu können. Nachdem das arrangiert war, recherchierten wir die neuesten Nachrichten im Internet und aßen in der angrenzenden Pizzeria zu Abend.

7. Tag (06.11.2004)

Sonnenschein statt Gewitter weckte uns heute. Da die brasilianische Seite der Iguazu-Fälle nicht so viel Zeit beanspruchen sollte, ließen wir es ruhig angehen. Erst mit dem 11-Uhr-Bus überquerten wir die Grenze. An der Straßenecke, wo der Bus nach Foz do Iguazu abbiegt, stiegen wir aus und fanden ein Stück die Straße hinauf auch die Haltestelle, an der jede halbe Stunde der Bus zum Nationalpark vorbeikommen sollte. Was dann auch tatsächlich geschah.

Im Park ging es per Bus weiter bis zum Rundweg mit den Panorama-Ausblicken. Und diese waren gewaltig. Außer dem tosenden Wasser konnten wir auch wieder diverse Tiere beobachten. Einen Blick in den Teufelsschlund durfte werfen, wer zu einer Dusche bereit war, denn der Steg zum ‚Garganta del Diablo' verschwand in der Gischt der Wasserfälle.

Zurück fuhren wir bis Foz do Iguazu, verzichteten aber aufgrund der Größe der Stadt auf eine Besichtigung. Wir waren schon froh, die Haltestelle unseres Busses nach Argentinien gefunden zu haben. Diese war nämlich nicht im, sondern hinterm Busbahnhof. Später auf der Veranda unserer Unterkunft sitzend, ließen wir die Ausflüge noch mal Revue passieren, bevor wir uns in eines der im Reiseführer empfohlenen Restaurants aufmachten.

 

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